Thomas Wozniak [Stand: November 2005]
ergänzt und laufend aktualisiert durch den Wartenverein
775
Karl der Große (*747, †814) marschiert mit einem Teil seines Heeres bis zur Oker, wo die Ostfalen (Austreleudi) und ihr Führer Hessi, Geiseln stellen und dem König die Treue schwören.
782
Grafschaftsverfassung in Sachsen eingeführt.
Ende 9. Jh.
Einfälle ungarischer Reiterheere, die leichtbewaffnet und beweglich zuschlagen und sich ebenso schnell einem Gegenangriff entziehen.
912-917
Die Ungarneinfälle erreichen einen Höhepunkt, eine wirksame Abwehr wird von einem Nachkommen der fränkischen Linie nicht erreicht, deshalb wird unter Umgehung Eberhards
919
der sächsische Herzog Heinrich (*875, †936) aus der Familie der Liudolfinger zum neuen König des Ostfrankenreiches gewählt. König Heinrich I. versteht sich selbst als eine Art primus inter pares und stützt sich auf ein System von persönlichen Bindungen (amicitiae) zu den anderen Großen des Reiches.
926
Nachdem ihm ein ungarischer Heerführer in die Hände fällt, erreicht Heinrich I. einen neunjährigen Waffenstillstand; im gleichen Jahr erwirbt er die hl. Lanze. Den Waffenstillstand nutzt Heinrich I. und erlässt
929
die sog. Burgenordnung, die den Bau von Fluchtburgen, deren Verproviantierung und Ausstattung vorsieht sowie den Aufbau eines Reiterheeres. Der systematische Burgenbau an der Ostgrenze, bezeugt für Merseburg, Hersfeld, Werla, Quedlinburg, St. Gallen und Corvey führt schließlich zur Verweigerung der Tributzahlung an die Ungarn 932 und
933
zur Schlacht bei Riade mit dem Sieg von Heinrichs I. Heer gegen die Ungarn.
936
Nach dem Tod Heinrichs I. bestätigt sein zum König gewählter Sohn Otto I. (*912, †973) die Gründung des von Königin Mathilde (*um 896, †968) gegründeten Damenstiftes auf dem Quedlinburger Burgberg, welches das Totengedenken an Heinrich I. wahrnimmt.
955
Nach mehreren Aufständen von Familienmitgliedern gegen seine Alleinherrschaft besiegt das Heer Ottos I. in der Schlacht auf dem Lechfeld die Aufständischen und die mit diesen verbündeten Ungarn endgültig.
973
Bei seinem letzten großen Osterhoftag in Quedlinburg sind Gesandte aus ganz Europa anwesend, bevor Otto der Große im gleichen Jahr stirbt.
974
Sein Sohn Otto II. führt einen Krieg gegen die Dänen und dessen Sohn Otto III.
995
einen Feldzug gegen die Slawen östlich der Elbe.
1028-1031
Zur Zeit der salischen Herrscher führt Mieszko von Polen Krieg gegen das Reich und
1041-1044
kommt es erneut zu Feldzügen gegen die Ungarn.
1088
Heinrich IV. bringt seine Braut Eupraxia zu seiner Schwester Äbtissin Adelheid II. nach Quedlinburg und läßt dort durch eine Fürstenversammlung den Markgrafen Ekbert von Meißen verurteilen. Dieser belagert vergeblich Quedlinburg.
1090
Ekbert von Meißen wird von Leuten der Äbtissin in einer Mühle im Selketal erschlagen.
1115
Das kaisertreue Quedlinburg wird von den Gegnern Heinrichs V. erobert.
1137-1138
Kämpfe zwischen Staufern und Welfen. Albrecht der Bär, der Quedlinburg besetzt hatte, wird vertrieben.
1179
In einer Urkunde Papst Alexander III. wird erstmals eine Quedlinburger Stadtbefestigung (murus forensis) erwähnt.
1208
Ein staufisches Heer sammelt sich bei Quedlinburg gegen Otto IV., geht jedoch nach der Kunde von König Philipps Ermordung auseinander. Der Feldhauptmann Cäsarius wandelt Quedlinburg in ein welfisches Bollwerk um, das
1213
von Kaiser Friedrich II. vergeblich belagert wird.
1218
Der sterbende Kaiser Otto IV. bestimmt in seinem Testament, dass die besetzte Quedlinburger Burg geschleift und an die Äbtissin Sophie von Brena zurückgegeben wird. Die Waffentechnik soll auf den nächsten Kreuzzug mitgenommen werden. Dessen ungeachtet lässt die Äbtissin die Befestigungen bestehen und nimmt Cäsarius als ihren Schutzvogt an.
1222
Die Neustadt von Quedlinburg wird erstmals urkundlich erwähnt.
1224
Graf Hoyer von Falkenstein erobert Quedlinburg und zerstört die Befestigungen des Schlosses. Sophie von Brena muss ihn als Schutzvogt anerkennen und den Quedlinburger Bürgern erlauben, ihre Stadt weiter zu befestigen. Die Stadt institutionalisiert sich daraufhin und
1229
wird erstmals ein Magistrat (consilium burgensium civitatis) erwähnt. Auch größere Steinbauten, wie die Steinbrücke (pons lapideus) und das Johannis-Hospital am Bleicheberge werden im gleichen Jahr erstmals erwähnt.
1249
Einen ersten Hinweis auf die Hamwarte gibt es im Bericht zu einem Unwetter am 26.7.1249, in dem es heißt: "... Auch hat das Wetter eine Herde Vieh erschlagen bei den Weinbergen unter der Hamwarten..."
1265
Werden erstmals Ratsherren (consules) erwähnt
1273
kommt die Schutzvogtei an die Linie Heimburg der Regensteiner Grafen.
1312
Bischof Gerhard von Halberstadt vermittelt in einem Streit zwischen Graf Ulrich von Regenstein und Äbtissin Jutta von Quedlinburg, in dem letztere den Verzicht "umme dat Ghut to Marsleve" fordert.
1325
1. Kampf des Halberstädter Bischofs Albrecht II. gegen die Regensteiner Grafen, der auch in Quedlinburg ausgetragen wird, bei dem die Guntekenburg zerstört und deren Schlichtung im Grashofe am Franziskanerkloster verhandelt wird.
1326
April 14: Der Städte-Dreibund Halberstadt-Quedlinburg-Aschersleben wird "ewichliken" geschlossen, dauert ohne Unterbrechung 150 Jahre (bis 1477)
1335-1465
Über 40 Bündnisverträge mit unterschiedlichen Städten oder Herrschern und unterschiedlichen Vertragsdauern werden geschlossen.
1335-37
2. Kampf des Halberstädter Bischofs Albrecht II. gegen die Regensteiner Grafen, in dessen Verlauf die Quedlinburger den Grafen unterhalb des Ochsenkopfs gefangen setzen und am 21. Juli große Teile des Wipertiklosters verwüsten, dessen Türme die Regensteiner zum Kampf gegen die Quedlinburger genutzt hatten.
1337
Nach dem Sieg über die Regensteiner müssen diese eine Reihe von Türmen an der westlichen Stadtmauer der Altstadt neu errichten. Wahrscheinlich wurden nun ebenfalls die viereckigen Warten, also die Seweckenwarte, zur Kontrolle der Gersdorfer Burg, die Stein(holz)warte und die Heide(berg)warte zur vorgelagerten Kontrolle der Regensteiner Gefahr errichtet.
1347
Die Quedlinburger helfen Bischof Albrecht II. von Halberstadt bei der Eroberung der Erichsburg.
1351
Bischof Albrecht II. von Halberstadt gibt den Quedlinburgern das Recht, "ihr lantwere (Landwehr) zu betern, lemengraven und lantwere maken, wur und wann se willen".
1357-1366
Drei Fehden (1357, 1359, 1366) mit der Stadt Braunschweig.
1366
Die Quedlinburger beteiligen sich am Kriegszuge gegen den „Landbedrücker“ Ludwig von dem Knesebeck und erobern die Dumburg im Hakelwalde.
1377
Ende der Fehde gegen die Knechte Heinrich und Kersten Bottener.
1384
Zur Aufrechterhaltung des Landfriedens tritt Quedlinburg dem Bund der niedersächsischen Städte bei.
1390
Beilegung der Fehde mit Ritter Konrad Mor und im gleichen Jahr mit Albrecht von Stutternheim.
1389
Quedlinburg, Halberstadt und Aschersleben werden von König Wenzel mit der Reichsacht bestraft.
1399
Beilegung der Fehde mit Ritter Fritz von Ruxleben.
1409
Beilegung der Fehde zwischen der Äbtissin, dem Stift und der Stadt Quedlinburg gegen Heinrich Becker.
1419
Friedliche Beilegung der Fehde mit den Rittern Busse und Heinrich von Alvensleben.
1425
Helfen die Quedlinburger dem Bischof von Halberstadt bei der Niederwerfung eines Aufstandes (Halberstädter Schicht).
1426
Quedlinburg wird Mitglied der Hanse bis 1477 (1518).
1430
Beendigung der Fehde zwischen Dietrich Rode von Werben und Quedlinburg.
1431-1435
Quedlinburg unterstützt die Altstadt Magdeburg in ihrem Kampf gegen Erzbischof Günther.
1437
Die Quedlinburger helfen dem Bischof Burchard III. von Halberstadt bei dessen Fehde gegen die Grafen von Hohenstein und entkommen auf dem Rückweg aus schwerer Gefahr.
1445
Friedrich III. bestraft Quedlinburg mit der Reichsacht.
1448
Die Ratsrechnung verzeichnet den Eintrag den "tornluden to marslebe" (Turmleute zu Marsleben).
1457/58
Heidbergwarte teilweise abgebrannt und neu erbaut.
1460
Nach den Ratsrechnungen wird ein Seil zur Ilenstedter (Gaterslebener) Warte gebracht.
1461
Laut Ratsrechnungen war die Bicklingswarte mit einem Wächter besetzt.
1462
Die Quedlinburger beteiligen sich an der Fehde gegen Herzog Friedrich den Jüngeren von Braunschweig, diese wird durch die Fürstenversammlung zu Quedlinburg am 29. Mai 1467 beigelegt.
1462
Kacheln werden für einen neuen Ofen der Bicklingswarte geliefert.
1464
Nach den Ratsrechnungen war die Stein(holz)warte besetzt. Vermutlich wegen der 7 Jahre dauernden Fehde im Streitfall Schade.
1470
Wird nach den Ratsrechnungen ein "Wardkorb" zum Hinaufwinden von Lebensmitteln und Trinkwasser zur Ilenstedter (Gaterslebener) Warte gebracht.
1471
Nach den Ratsrechnungen war die Bicklingswarte mit einem Wächter besetzt.
1472
Großer Brand im Ramberge (städtischer Forstbezirk im Nordharz zwischen Bad Suderode und Friedrichsbrunn).
1477
Nach einem Angriff von Quedlinburger Bürgern auf das Stift wird die Stadt von den Herzögen von Sachsen, den Brüdern der Äbtissin, erobert. Quedlinburg wird zur bedingungslosen Unterwerfung gezwungen, liefert seine Privilegienbriefe aus und muss versprechen, ohne Erlaubnis der Äbtissin keine Bündnisse zu schließen und keine Verteidigungsanlagen zu bauen oder auszubessern.
1479
Letzte Erwähnung der Lehofwarte. In den Ratsrechnungen wird für die Ilenstedter (Gaterslebener) Warte wird ein "kacheloven" erwähnt und ein Fuder Holz.
1496-1501
Kostenintensive Fehde mit dem Ritter Fruop (Frühauf).
1502
Erste urkundliche Erwähnung der Schützenbruderschaft für den Altar der Heiligen Sebastian und Fabian in St. Benedikti.
1521
Ilenstedter (Gaterslebener) Warte baulich erneuert.
1525
Im Zuge des Bauernkrieges werden in Quedlinburg die Klöster auf dem Münzenberg, zu St. Wiperti, das Franziskanerkloster und das Augustinerkloster in der Neustadt geplündert.
1532
Nach der Ratsrechnung war die Aholzwarte mit einem Wächter besetzt.
1540
Eine Visitationskommission Herzog Heinrichs inspiziert Quedlinburg um die Einführung der Reformation vorzubereiten, dabei wird festgestellt, dass die Stadttürme, Mauern und Warten in einem bedauerlichen Zustand seien.
1545
Zum ersten Mal tritt der Begriff „Lehnwarte“ auf, während die Benennung „Lethwarte“ erstmals im 18. Jh. vorkommt.
1547
Besetzung Quedlinburgs durch Truppen des Kurfürst Johann Friedrich unter dessen Feldhauptmann Asmus von Kondritz am 6. Februar. Am 24. April, Abzug der Truppen nach der verlorenen Schlacht bei Mühlberg.
1548
Laut Ratsrechnung sind die Aholzwarte (Simon Kerbergk) und die Ilenstedter (Gaterslebener) Warte (Herman Friederich) zwischen April und Oktober sowie die Stein(holz)warte (Oßwalt Spegeler, Hans Pawe, Valtin Bote) das ganze Jahr über besetzt.
1550-1553
Laut Ratsrechnungen ist die Hamwarte mit einem Wächter besetzt.
1550-1560
Nach den Ratsrechnungen ist die Stein(holz)warte noch mehrfach jahrweise besetzt zu einem Jahreslohn von 10 Gulden und 12 Groschen (4 Groschen/Woche) für insgesamt jeweils 43 Wochen.
1552-1564
In den Ratsrechnungen wird auch ein Wächter für die Ilenstedter (Gaterslebener) Warte abgerechnet.
1553
Albrecht Alcibiades, Markgraf von Brandenburg-Kulmbach, plündert das benachbarte Halberstadt und wird später von Kurfürst Moritz von Sachsen, der bei dem Kampf tödlich getroffen wird, bei Nordhausen geschlagen.
1559
Fehde mit Matz Nothart, die in der kostspieligen Verfolgung von dessen „Räuberbande“, ihrer Gefangennahme bei Appenrode und seiner Hinrichtung in Stolberg endet.
1564
Nach der Ratsrechnung war die Aholzwarte mit einem Wächter besetzt.
1565
Pestepidemie in Quedlinburg mit 2500 Todesopfern.
1570
Jacoff Baringerode, wohnhaft in der "Kremer Strassen, vorm Kirchof Egidÿ", als Wächter der Stein(holz)warte genannt.
1577
Pestepidemie in Quedlinburg mit 1215 Todesopfern.
1598/99
Erneute Pestepidemie in Quedlinburg mit unbekanntem Ausmaß.
1617
Die Fehde gegen Heinrich Strohkirch, wegen Ausweisung von dessen Frau aus der Stadt, endet mit der Enthauptung von Strohkirch.
1625
Wallenstein verlegt sein Hauptquartier nach Halberstadt, in der Quedlinburger Umgebung lagern Friedländische Truppen.
1626
Erneute Pestepidemie in Quedlinburg, der allein im St. Nikolai-Viertel 2374 Personen zum Opfer fallen.
1627
Banden der sogenannten Harzschützen beginnen, sich im Gebirge zu bilden und den Feind zu bekämpfen. Daran beteiligt sind auch Quedlinburger.
1629/30
Bei Wallensteins erneutem Aufenthalt in Halberstadt beabsichtigt dieser, auch in Quedlinburg das Restitutionsedikt durchzuführen und versucht vergeblich, das Kloster St. Wiperti den Prämonstratensern zurück zu geben.
1631
Tilly, bei Breitenfeld geschlagen, zieht sich über Quedlinburg nach Westen zurück.
1632
Wilhelm von Weimar zieht mit seinen Truppen über Quedlinburg und nimmt dabei Geld, Futter und Nahrungsmittel; bis 1648 kommt es fast jährlich zu zahlreichen Einquartierungen.
1639
Ein aus Finnen bestehendes Regiment des schwedischen Oberst Thuro Bielke quartiert sich für fast 2 Jahre in Quedlinburg ein.
1640
Die Schweden versuchen, Quedlinburg zu einem Bollwerk zu machen.
1641
Der kaiserliche Oberst Laba überfällt, von der Saale vorstoßend, die Schweden bei Quedlinburg und macht reiche Beute. Der Rheingraf Johann Ludwig kämpft siegreich mit den kaiserlichen Truppen am St. Johannis-Hof, stirbt schwerverletzt in Quedlinburg und wird in Halberstadt begraben.
1642
Anfang März wird Quedlinburg von kaiserlichen Truppen besetzt, doch kommt es bis 1648 wiederholt zu schwedischen Brandschatzungen, bei denen 1644 der Schwedengeneral Graf von Königsmark das Schwert des Grafen Albrecht II. von Reinstein mit sich nimmt.
1757
Vom 5. bis 9. September überfällt und brandschatzt das Fischersche Freikorps Quedlinburg. Am 1. Oktober lagern die Truppen des französischen Generals d’Armentières mehrere Wochen auf dem Ritteranger zwischen Ditfurt und Quedlinburg.
1758
Am 11. Januar rücken die Truppen des Generals Turpin in Quedlinburg ein.
1760
Am 18. Oktober besetzen die Truppen des französischen General Stainville Quedlinburg und erpressen 30.000 Taler Kontribution und 12.000 Taler Donceur.
1791
Die Hamwarte wird wegen Einsturzgefahr abgetragen.
1828
Bemüht sich Landrat Weyhe um den Erhalt der Ruine der Ilenstedter (Gaterslebener) Warte.
1880/1908
Reparaturmaßnahmen an der Seweckenwarte.
1889
In der Altenburgwarte wird durch den Harzklub eine massive granitene Wendeltreppe angebracht.
1899/1900
Umbau der Steinholzwarte, angeregt durch H. C. Huch und finanziert durch den Verschönerungsverein, zu einem Aussichtsturm.
1992/93
Generalreparaturen der Altenburgwarte und der Steinholzwarte.
Sanierung der Bicklings- und Seweckenwarte, Ausbau zu Aussichtstürmen.
Die Arbeiten werden von den späteren Gründern des Wartenvereins initiert und begleitet. Die Ausführung erfolgt über den zweiten Arbeitsmarkt.
2005
Gründung des Wartenvereins Quedlinburg e.V.
2006
Erste Erkundung des Lethturms, Beginn der Planungen für eine umfassende Sanierung.
2007-2009
Einholung der erforderlichen Genehmigungen und Beantragung von Fördermittel.
2010
Einbau eine Zugangebene im Inneren des Turms, um durch den historischen Eingang in 7 m Höhe in den Turm gelangen zu können. Eine Holztreppe führt weiter zum Durchstieg durch die Kuppel. Das Land Sachsen-Anhalt stellt dafür Fördermittel bereit.
2011
Grobberäumung der Kuppel im Lethturm, armstarke Büsche, fast zwei Meter hohe Brennnesseln und mehrere Hundert Eimer Schutt und Humus waren zu entfernen.
Aufbau eines Dachs auf dem Turm. Die Stadt Quedlinburg trägt die Kosten. Das Dach liegt provisorisch auf der losen oberen Schicht des Mauerwerks und wir über Stahlbänder im Mauerwerk verankert.
2012
Stabilisierung der Kuppel mittels einer Betonplatte. Darauf konnte dann ein Arbeitsgerüst zur Sanierung der Mauerkrone aufgebaut werden. Der Landkreis Harz fördert die Maßnahme.
2013
Reparaturarbeiten auf der Innenseite der Mauerkrone, neue Auflagen für das Dach auf der stabilisierten Innenschale des Mauerwerks.
Kleinreparaturen an allen anderen begehbaren Warten.
2014
Sanierung der Außenschale des Lethturms, über 1000 Stunden Eigenleistung werden durch den Verein erbracht. Die LOTTO-TOTO GmbH Sachsen-Anhalt fördert die Maßnahme.
Die Außenschale der Altenburgwarte wird umfangreich repariert, die Stadt Quedlinburg dafür gewährt einen finanziellen Zuschuss.
2015
Umfangreiche Reparaturarbeiten an der Außenschale der Seweckenwarte. Abschließend wird die Warte komplett neu mit einer Putzschlämme versehen. Die Arbeiten erfolgen ausschließlich in Eigenleistungen.
Die Aussichtsplattformen von Altenburg- und Steinholzwarte werden mit einer speziellen Bitumenschlämme abgedichtet.
Im Umfeld des Lethturms müssen mehrere abgestorbene Eschen gefällt werden, der Wartenverein wird dabei vom THW Quedlinburg unterstützt.
2016
Fortsetzung der Arbeiten zur Sanierung der Mauerkrone des Lethturms. Einebnung und Abdeckung der alten Aschengrube am Lethturm, selbst gezogene Büsche werden im Umfeld des Turms entlang des früheren Wallgrabens gepflanzt.
2017
Umfangreiche Kleinreparaturen an allen Warten, im Umfeld des Lethturms werden weitere 30 Büsche gepflanzt.
Vorbereitung der Sanierung der Ilenstedter Warte.
2018
Die Ilenstedter Warte wird saniert, alle Arbeiten werden an eine Fachfirma vergeben. Das Land Sachsen-Anhalt, die Stiftung der Kreissparkasse Quedlinburg und der Landreis Harz fördern die Maßnahme. Die Eigenmittel stellt die "Vereinigte Evangelische Heilige Geist- und Johannis-Hospitalgemeinde zu Quedlinburg" als Eigentümerin des Ackers, auf dem die Warte steht, zur Verfügung. Der Wartenverein übernimmt Planung und Bauüberwachung.
Hunderte Liter Wasser müssen wegen des extrem trockenen Sommers zum Gießen der Büsche am Lethturm heran gefahren werden.
Am Ruinenhügel der Aholzwarte vertrocknen alle wild gewachsenen Büsche. Auf dem nun frei liegenden Hügel errichtet der Harzklub-Zweigverein Stecklenberg einen hölzernen Aussichtspunkt.
2019
Über eine Maßnahme des zweiten Arbeitsmarkts werden die Fundamentreste der Aholzwarte frei gelegt und dokumentiert. Erste Planungen zur Teilrekonstruktion der Warte werden mit den Denkmalbehörden abgestimmt.
Wegen des heißen Sommers können die Arbeiten an der Mauerkrone des Lethturms erst im Herbst fortgesetzt werden.
An der Bicklingswarte erfolgen umfangreiche Putzreparaturen in Eigenleistung.
2020
Die Sanierung der Mauerkrone des Lethturms wird abgeschlossen.
Für die Teilrekonstruktion der Aholzwarte werden die Planungen konkretisiert. Beim Land Sachsen-Anhalt zur Realisierung beantragte Fördermittel werden leider nicht bewilligt.
2021
An der Aholzwarte werden die Fundamentreste stabilisiert und ergänzt, so dass zumindest eine Schicht Sandsteinquader den früheren Grundriss sichtbar werden lässt. Diese Maßnahme wird von Lotto Sachsen-Anhalt gefördert.
Benutzte Quellen und Literatur
Althoff, Gerd: Die Ottonen. Königsherrschaft ohne Staat. Stuttgart, Berlin, Köln 2000.
Beumann, Helmut: Die Ottonen. Stuttgart, Berlin, Köln 1987.
Brecht, Gustav: Neubau der Heidberger (Heide-)Warte im Jahre 1458. In 1. Festschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde zur 2. Ordentlichen Hauptversammlung, Wernigerode, 1869, S. 75-76. [auch in: in: ZHV 23 (1869) S. 177-178 ]
Gude, Angela/Scheftel, Michael: Archäologisches Historisches Kataster für die Feldmark von Quedlinburg, bearbeitet von Matthias Hardt und Bernhard Schroth. Berlin (ungedrucktes Manuskript im Archiv der Kreisarchäologie Quedlinburg) 1997.
Lorenz, Hermann: Quellen zur städtischen Verwaltungs-, Rechts- und Wirtschaftsgeschichte von Quedlinburg vom 15. Jh. bis zur Zeit Friedrichs des Grossen. I. Teil, Baurdinge nebst sonstigen obrigkeitlichen Verordnungen und Abmachungen. Halle/S. (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und angrenzender Gebiete Band 24) 1916. [ND 1999 Goldbach: Keip]
Lorenz, Hermann: Quedlinburgische Geschichte zur Tausendjahrfeier der Stadt Quedlinburg vom Magistrate der Bürgerschaft gewidmet. Band 1: Werdegang von Stadt und Stift Quedlinburg. Quedlinburg 1922. [ND 1991 Kunst- und Antiquitätenhandlung Klaus Breitschuh]
Lorenz, Hermann: Die Schicksale der Quedlinburger Feldwarten. 1. Die Warte auf dem Lehhof, 2. Die Warte bei der Wüstung Sülten, 3. Die Hamwarte, 4. Der Aholzturm. In: HB 139 (1927), S. 574f., HB 140 (1927) S. 577f.; HB 141 (1927) S. 581f.; HB 145 (1927) S. 597f.; HB 147 (1927) S. 605f.; HB 154 (1927) S. 633f.; HB 157 (1928) S. 645f.; HB 171 (1928) S. 701-703.
Kleemann, Selmar/Huch, H. C. (Hg.): Führer durch Quedlinburg und Umgebung. Quedlinburg 1898. Zweite vermehrte und verbesserte Ausgabe.
Rienäcker, Christa: Die mittelalterlichen Wehranlagen Quedlinburgs: Feldwarten. Halberstadt 1989.
Wozniak, Thomas: Steuererhebung und Veruntreuung öffentlicher Gelder im 16. Jh. Edition und Einordnung der 1998 entdeckten Quedlinburger Schoßregister der Jahre 1547, 1548 und 1570. (ungedruckte Magisterarbeit Universität zu Köln) 2003.