Die Ilenstedter Warte

 

Lage: 51,806308° N, 011,238008° E, 137 m ü NN

 

Eine der 11 mittelalterlichen Feldwarten der Stadt Quedlinburg. Erbaut wurden die Feldwarten um 1300 zur Bewachung der Quedlinburger Feldflur, eines alten Heerweges und des Weges nach Magdeburg, die beide nahe an der Warte vorbeiführten.

 

  • ehemaliger Rundturm aus Sandsteinquadern vom Typ des Lethturmes

  • Außendurchmesser ca. 5,30 m

  • Wandstärken ca. 1,20 m unten und ca. 1 m an der Mauerkrone

  • jetzige Höhe ca. 14 m, frühere Höhe vermutlich 16 – 18 m

  • Eingang in 7 m Höhe auf der der Stadt zugewandten Seite, das Widerlager für den Türbogen wurde bei Sanierungsarbeiten im Jahr 2018 gefunden.

  • auf der Innenseite finden sich Reste eines Kuppelansatzes in ca. 10 m Höhe

  • Es bestand eine direkte Sichtverbindung zur Türmerstube auf dem Südturm der Marktkirche.

Die Ilenstedter Warte ist eine weithin sichtbare Landmarke in der Feldflur zwischen Quedlinburg und Gatersleben. Sie stand an der Kreuzung des alten Heerweges, der aus dem Raum Braunschweig zur Saale führte, und der wichtigen mittelalterlichen Handelsstraße von Goslar über Quedlinburg nach Magdeburg.

Die Ruine dieses Wartturmes ist der letzte Zeuge des östlichen Teils des Quedlinburger Wartensystems. Die einst südlich davon gelegene Sültenwarte wurde in der Barockzeit abgetragen, die in westlicher Richtung benachbarte Lehofswarte fiel dem Sandabbau am Lehofsberg zum Opfer. Seither ist nur noch an der Ilenstedter Warte die einstige östliche Grenze der großen Quedlinburger Feldflur und des Stiftsgebietes ablesbar.

Die Warte war gemäß Ratsrechnung spätestens seit 1479 mit einem Kachelofen ausgestattet.

Um 1820 brach ein Bauer aus dem Dorf Badeborn auf der Westseite der Warte Steine für den Neubau seiner Scheune heraus. Daraufhin stürzte die westliche Turmhälfte ein. Auf Weisung der preußischen Staatsregierung in Magdeburg erfolgte um 1828 die Sicherung der Ruine.

Im Jahr 2018 wurde die durch Witterungseinflüsse stark geschädigte Turmruine mit finanzieller Förderung durch das Land Sachsen-Anhalt, durch die Stiftung der Sparkasse Quedlinburg und durch den Landkreis Harz sowie mit dem Eigenanteil der Eigentümerin "Vereingte Evangelische Heilige Geist- und St. Johannis-Hospitalgemeinde zu Quedlinburg" unter Bauleitung des Wartenvereins Quedlinburg e.V. umfangreich saniert.