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Oktober 2023

 

Arbeiten an der Aholzwarte abgeschlossen

 

 

Anfang Oktober haben wir die letzten Steine für das Bruchsteinmauerwerk im Inneren des Wartenstumpfs eingefügt. Damit haben wir unser Ziel, die Warte im Gelände wieder sichtbar zu machen, erreicht.

 

Beginnend mit der Fundamentfreilegung und -sanierung haben wir in den letzten 3 Sommern fast 8 Kubikmeter Mauerwerk errichtet. Davon wurden für 48 laufende Meter (3 Schichten à 16 m) gebrauchte Natursteine auf ein einheitliches Format gebracht und gesetzt. Das waren rund 11 Tonnen fertig bearbeitete Sandsteine mit einem Einzelgewicht der Steine zwischen 30 kg und gut 100 kg. An Rohmaterial haben wir dafür etwa 15 bis 16 Tonnen gebrauchte Sandsteinquader verbraucht. Für das Kernmauerwerk waren rund 8 Tonnen Bruchsteine erforderlich. Über 2 Tonnen Sand und Kies sowie knapp eine Tonne Kalk waren ebenfalls für die Baumaßnahme nötig.

 

All das Material wurde für jeden Arbeitseinsatz Stück für Stück mit PKW und Anhänger zur Baustelle mitgebracht.

 

Benötigt haben für die Arbeiten rund 800 Stunden.

 

                                                                                                                        

 

                                2005: die Reste der Aholzwarte im Gebüsch

 

 

 

                                2018: der Harzklubzweigverein Stecklenberg hat einen Aussichtspunkt auf dem Ruinenhügel errichtet.

 

 

                                 2023: Der Turmstumpf ist wieder im Gelände erkennbar, Ziel erreicht

 

November 2022

 

Die Aholzwarte ist wieder ein Stück gewachsen

 

 

Nach einem lauen Frühling, einem heißen Sommer und einem milden Herbst haben wir nun einen weiteren Bauabschnitt an der Aholzwarte abgeschlossen. Die zweite Schicht konnten wir im Frühjahr recht schnell ergänzen. Dann begann die große Hitze und das Hintermauern mit Bruchsteinmauerwerk ging nur langsam voran, da der Mörtel bis zum vollständigen Abbinden immer wieder viel Wasser brauchte. Wir nutzten die sehr warme Zeit zum Zurichten der Steine für die dritte Schicht. Damit konnten wir dann bei kühlerem Wetter recht zügig etwa 9 laufende Meter Außenschale aufmauern und die Hinterfüllung in niedrigen Lagen Woche für Woche herstellen. Dafür haben wir mehr als zweieinhalb Tonnen Sand und Kies sowie viele Säcke Kalk verarbeitet. Die erforderliche Menge von Bruchsteinen fanden wir im Bauschutt rund um die Turmruine. Auch die „Abfallstücke“ vom Zurichten der Steine wurden mit in die Hinterfüllung gepackt. Jetzt haben wir einen Arbeitsstand erreicht, der für den kommenden Winter das Bauwerk gegen das Eindringen von Wasser schützt.

 

                                                                                                         

                                Die dritte Schicht

 

                                                          

                                                         Der Winter kann kommen, die losen Steine liegen schon für nächstes Jahr bereit.

 

Für die fehlenden knapp 7 m der dritten Schicht haben wir schon einige Steine liegen. Weitere Steine bekommen wir noch geschenkt. In den nächsten Tagen beginnen wir mit dem Transport. Das Zurichten auf die passende Größe können wir auch bei kühlerem Wetter im Winter erledigen.

 

 

Januar 2022

 

Vorbereitungen für die weiteren Arbeiten an der Aholzwarte

 

Sauber aufgeschichtet warten die Sandsteinquader auf ihren Einbau an der Aholzwarte. Die beim Zurichten der Quader angefallenen Reststücke werden wir in die Hinterfüllung einbauen.

 

 

 

Dieser Stapel wird für rund 4 Meter der zweiten Schicht ausreichen. Die dann noch fehlenden Steine können wir wieder aus dem historischen Baustofflager der Stadt Quedlinburg bekommen. Auch Privatleute haben uns große Rohlinge angeboten. Wir sind optimistisch, dass wir die zweite Schicht in diesem Jahr komplett errichten können.

 

 

 

November 2021

 

Aholzwarte, 1. Bauabschnitt fertig

 

Im Herbst hat ein Steinmetzunternehmen aus Quedlinburg die erste Schicht Sandsteine auf den Ringbalken gesetzt und weil noch große Steine übrig waren und wir noch etwas Geld in Reserve hatten, konnten von der zweiten Schicht auch noch 9 Meter gebaut werden.

So ist wieder zu erkennen, dass die Aholzwarte einst ein Runddturm war.

 

 

 

                                Ansicht Südseite

 

Beide Schichten sind je 34 cm hoch. Manche dieser Steine wiegen mehr als eineinhalb Zentner. Die gebrauchten Sandsteine hat die Stadt Quedlinburg aus ihrem Depot für historische Baustoffe bereitgestellt. Die Steinmetze haben sie dann auf eine einheitliche Höhe und zu rechtwinkligen Quadern geschlagen. Um Kosten zu sparen, wurde das Vergussmauerwerk hinter der neuen Außenschale in Eigenleistung eingebaut. Damit der Kalk abbinden konnte, erfolgte das wieder einmal nur in kleinen Schichten und mit der erforderlichen Wartezeit von rund einer Woche. Genügend Bruchsteine dafür hatten wir im Frühjahr bereits beim Ausschachten aus dem Ruinenschutt aussortiert. Um die Arbeiten vor einem eventuellen Wintereinbruch fertig zu bekommen, waren wir oft bis zum Dunkelwerden auf der Baustelle.

 

 

 

                                 endlich Feierabend

 

Die Finanzierung des ersten Bauabschnitts erfolgte aus Spenden und mit einem Zuschuss von der Lotto-Toto-GmbH Sachsen-Anhalt (s. Aug. 2021).

Zur Ergänzung der zweiten Schicht haben wir bereits etliche Rohsteine besorgt und selber auf die passende Höhe zugerichtet. Wir möchten diese Schicht im nächsten Jahr in Eigenleistung aufmauern. In diesem Jahr haben wir allerdings alle finanziellen Reseven vollständig aufgebraucht, so dass wir nicht einmal das Geld für Kalk, Sand und Kies in der Kasse haben. Wir brauchen aber auch Benzin für das Notstromaggregat, um die Steine mit Winkelschleifer und Bohrmaschine vor Ort auf die richtige Länge bringen zu können, und das ist jetzt ganz schön teuer. Deshalb hier die Bitte um weitere finanzielle Unterstützung.

Für eine dritte Schicht von dann "nur" 30 cm Höhe sammeln wir schon fleißig Rohsteine.

 

 

August 2021

 

Zusätzliche Spenden für die Aholzwarte dringend erbeten

 

Für die Sanierung des Turmstumpfes der Aholzwarte erhalten wir Fördermittel von Lotto Sachsen-Anhalt. Dass ist sehr erfreulich! Leider wurde uns nicht die volle beantragte Summe von 5.500 € bewilligt sondern nur 80% davon, also 4.400 €. Die fehlenden 1.100 € müssen wir jetzt schnellst möglich durch zusätzliche Spenden aufbringen. Das Geld ist zur Bezahlung der erforderlichen Steinmetzarbeiten und andere Leistungen Dritter sowie für Material notwendig. Solche Arbeiten können wir nicht selbst erledigen.

Nun hoffen wir auf eine großzügige Unterstützung durch all jene, denen der Erhalt des Quedlinburger Wartensystems am Herzen liegt. Ein Zeitungsartikel, in dem auch auf diese Problematik hingewiesen werden soll, wird voraussichtlich am 22. August in der Quedlinburg-Ausgabe des "Super-Sonntags" erscheinen. Wir möchten so möglichst viele Leute auf unser Projekt und unsere missliche Lage aufmerksam machen.

Wer uns mit seiner Spende unterstützen möchte, findet unter "Spenden" unsere Bankverbindung. Für Spenden bis 300 € erkennt das Finanzamt den entsprechenden Kontoauszug als Nachweis an. Wer eine Spendenbescheinigung benötigt, schreibe uns bitte eine E-Mail
(info@wartenverein.de) mit seiner Anschrift.

Über den Stand der Spendenaktion werden wir im September berichten.

Bitte helfen Sie uns!

 

 

 

Juni 2021

 

Sanierung des Turmstumpfes der Aholzwarte begonnen

 

 

Nachdem im Jahr 2019 die Fundamente der Aholzwarte freigelegt und untersucht worden waren, begannen in diesem Jahr die Sicherungs- und Sanierungsarbeiten.

 

Zunächst wurde das verwitterte Mauerwerk auf dem Wartenstumpf abgetragen und neu aufgemauert, damit zukünftig kein Niederschlagswasser mehr in das historische Mauerwerk eindringen kann. Danach wurden die Fundamente wieder freigelegt. Sie waren 2019 wieder abgedeckt worden, um sie vor weiterer Verwitterung zu schützen. Die obere Steinlage wurde verfestigt, damit darauf überhaupt wieder aufgebaut werden konnte. Auf der Nordseite der Turmruine war noch ein Teil der obersten Fundamentschicht erhalten. Auf diese Höhe mussten das Fundament auch auf den anderen Seiten gebracht werden. Dazu war es erforderlich, einen Höhenausgleich von bis zu 50 cm zu schaffen. Um für den weiteren Aufbau des Turmschaftes eine tragfähige Gründung herzustellen, wurde einen Ringbalken aus Beton zur gleichmäßigen Lastverteilung eingebaut. Zuerst erfolgte der Bau der Auflagepunkte für die Schalungssteine in der erforderlichen Höhe, dann das exakt waagerechte Versetzen der Schalungssteine und zum Schluss der Verguss mit Beton. Um Mörtel und vor allem Wasser zu sparen, wurden Bruchsteine aus dem Schutt des verwitterten Kernmauerwerks möglichst dicht in den flüssigen Beton gedrückt. Damit ist zumindest diese mittelalterliche Bauweise in den neuzeitlichen Betonbalken eingeflossen, der später nicht mehr zu sehen sein wird.

 

 

 

 

                                 Setzen der Schalungssteine

 

 

 

                                

                                Fertiger Ringbalken

 

 

 

Die Schalungssteine wurden nicht vollständig gefüllt, damit sich der Mörtel für die erste Steinschicht besser „verkrallen“ kann.

 

Auf diesen Ringbalken wird das neue Mauerwerk aus gebrauchten Sandsteinquadern in einem historisch korrekten Format aufgebaut werden. Die Stadt Quedlinburg stellt uns aus dem Bestand des Lagers für historische Baustoffe großformatige Sandsteine zur Verfügung, die von einem Steinmetzbetrieb auf das erforderliche Format zugeschlagen und dann fachgerecht kreisrund verbaut werden. Der Umfang der Außenschale wird 16 Meter lang sein. Dafür sind etwa 40 Steine mit einem Gewicht von je 70 bis 80 Kg nötig.

 

Ziel ist es, mindestens eine Schicht Sandsteinmauerwerk herstellen zu lassen. Damit soll der Grundriss des alten Wartturmes erkennbar werden. Ob noch eine zweite Schicht folgen kann, wird im Wesentlichen vom Geld abhängen. Deshalb sind wir im Moment besonders auf Spenden angewiesen, da wir das Rohmaterial in diesem Jahr zur Verfügung hätten.

 

Auf jeden Fall kann später je nach finanzieller Lage und der Verfügbarkeit von Sandsteinen die Rekonstruktion schichtweise fortgesetzt werden.

 

 


Januar 2021

 

Lethturm, Sanierung des Turmschaftes abgeschlossen

 


Im November des vergangenen Jahres konnte die Sanierung der Mauerkrone des Lethturms endlich abgeschlossen werden. Warme Sommer mit Temperaturen von über 300 C unter dem Dach machten ein Arbeiten dort unmöglich, der Mörtel wäre vertrocknet ohne abzubinden. Auch auf die am Turm brütenden Falken mussten wir Rücksicht nehmen, 6 Jungvögel konnten in diesem Jahr von einem Fachmann vor Ort beringt werden. Doch dann war es endlich geschafft. Die Mauerkrone wurde mit einem Mörtelschlag endgültig abgedeckt, die Fugen der oberen Steinreihen erhielten ihre Deckverfugung und die Solbänke der beiden Fensteröffnungen wurden völlig neu aufgebaut. Viele Eimer Bauschutt wurden vom Turm geschafft und eine kleine Notreseve an Baumaterial so eingelagert, dass sie auch noch in ein paar Jahren genutzt werden kann.

 

Danach erfolgte eine Art Abschlussbegehung mit dem Oberbürgermeister und der Presse. Auch der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete darüber.

 

Hier eine Übersicht über die einzelnen Sanierungschritte:

 

2006 „Erstbesteigung“, erste Schadenanalyse

 

2007/08 Planung Zugangsebene, Beantragung von Fördermitteln für 2009

 

2009 erneute Beantragung von Fördermitteln für 2010

 

2010 Einbau der Zugangsebene durch einen Fachbetrieb, erstmalige Begutachtung des Zustandes der Kuppel und der Mauerkrone, auf der Kuppel liegen ca. 30 - 40 cm Humus aus Vogelkot, verrottetem Laub und Sand aus den Fugen und von den verwitterten Steinoberflächen, es wachsen dort hohe Brennnesseln und Holunderbüsche bis zu einem Stammdurchmesser von 15 cm, auf der Mauerkrone wachsen Büsche, Gras und Wildkräuter, ein Weißdornbusch hat einen ca. 15 cm dicken Stamm, die Steine der oberen Schichten liegen lose, ohne jeglichen Fugenmörtel auf der Mauerkrone

 

2011 Beräumen der Kuppel, 150 - 200 Baueimer voll Humuserde werden werden 4 m über eine Leiter hinauf zur Mauerkrone gebracht und von dort hinunter gekippt, es werden auf der Kuppel Reste von gestampftem Lehmboden gefunden, die oberen Lagen des Kuppelmauerwerks sind stark verwittert, der Mörtel ist zerfallen, die Steine liegen lose auf der Kuppel, die gesamte Kuppel ist durchnässt, im Scheitelpunkt ist die Kuppel nur 19 cm stark und der alte Mörtel ist morsch.

 

2012 Kuppelsanierung, lose Steine auf der Kuppel werden wieder in Mörtel verlegt, eine dicke Platte aus Beton mit Stahlbewährung wird so eingebracht, dass diese Platte nur am Rand aufliegt und so die mittelalterliche Kuppel nicht belastet wird, die Statik für die Platte ist so ausgelegt, dass später auf der Plattenmitte eine Spindeltreppe aufgebaut werden kann.

 

Auf die Betonplatte wird eine rund 2 m hohe hölzerne Arbeitsebene eingebaut, damit kann die Mauerkrone erreicht werden und die Sicherung der oberen Steinschichten der Innenschale beginnen,

 

2013 Fortsetzung der Sicherungsarbeiten, Anheben des Daches und Ablasten der Sparren auf der gesicherten Innenschale als Voraussetzung für die Sanierung der Außenschale,

 

Schadenermittlung Außenschale, Sanierungsplanung, Beantragung von Fördermitteln bei Lotto-Toto, Aufhängen von Nistkästen an den Bäumen im Turmumfeld

 

Beschaffung und Zusammenbau Fassadenleiter, Montage durch einen Fachbetrieb

 

2014 Sanierung der Außenschale des Lethturms, Aufbau der großen Rüstung im Februar, Verschließen aller Bruthöhlen vor Beginn der Brutsaison, Ausweichnistkästen hängen an den Bäumen im Umfeld, Auskratzen des losen Mörtels, Entfernen alter Vogelnester und des Bewuchses, lagenweises Verfüllen (je Woche ca. 2 cm), die Deckverfugung erfolgt durch einen Restaurator, es werden über 1300 m Fugen saniert, die Vereinsmitglieder leisten über 1000 Stunden ehrenamtliche Arbeit,

 

2015 (Sanierung Außenschale Seweckenwarte), Fällen einer Vielzahl abgestorbener Eschen im Umfeld mit Unterstützung durch das THW

 

2016 Beginn Sanierung des Kerns der Mauerkrone,

 

Einebnen und Abdecken der kleinen Aschengrube nördlich des Lethturms, Umfeldpflege, Pflanzen von Büschen,

 

2017 Fortsetzung der Sanierung der Mauerkrone, Ausräumen des Mauerkerns bis zu 50 cm Tiefe,

 

2018/19 Fortsetzung der Arbeiten an der Mauerkrone, wegen der heißen Sommer können die Arbeiten nur im Herbst erfolgen,

 

2020 die Arbeiten können wegen brütender Falken und des heißen Sommers erst im Herbst fortgesetzt und abgeschlossen werden,

 

 

 

Für die Sanierung der Mauerkrone wurden rund 2 Tonnen Sand und Kies verbaut, zusätzlich zu den im Mauerkern vorhandenen Sandsteinen wurde noch eine Tonne Sandsteine zusätzlich eingebaut, weil im mittelalterlichen Mauerkern die Steine nicht so dicht lagen.

 

Für die Sanierung des gesamten Turmschaftes wurden von den Vereinsmitgliedern von 2010 bis 2020 mehr als 2000 Arbeitsstunden geleistet.

 

Dazu kommen noch viele Hundert Stunden für Reparatur- und Sanierungsarbeiten an den anderen Warten sowie für die Pflege des Umfeldes der Warten.

 

Ausblick:

 

In den nächsten Jahren muss noch der Sockel des Turmes nachgearbeitet werden. Im Inneren des Mauerwerks gibt es dort Hohlräume, die mit Verpressmörtel ausgefüllt werden müssen. Dadurch würde sich die Stabilität des Sockels erhöhen. Da sich aber im Moment keine Bauschäden zeigen, können diese Arbeiten einige Zeit aufgeschoben werden.

 

 

 

 

 

 

September 2020

 

Lethturm, Mauerkrone fertig gestellt

 

Als wir im Dezember 2010 zu ersten Mal vom Gerüst aus die Mauerkrone des Lethturms ansehen konnten, fanden wir nur noch lose Steine vor. Dazwischen wuchsen Gras, ein kräftiger Weißdornstrauch und eine Birke. Auf der Kuppeldecke standen mehr als armstarke Holunderbüsche und mannshohe Brennnesseln.

 

 

 

 

 

Nachdem der grobe Bewuchs entfernt war, konnte das Dach montiert werden. Eine stabile Auflage dafür gab es nicht, so wurden die Sparren mit Flachstahlbändern gehalten, die rund zwei Meter unterhalb der Mauerkrone in der Wand verschraubt waren. Von einem hölzernen Arbeitsgerüst aus begannen wir mit der Stabilisierung der Mauerkrone. Zuerst wurden die teilweise völlig leeren Fugen der Innenschale mit Mörtel ausgestopft, um des Dach dann darauf halbwegs statisch sicher abzulasten. Gleichzeitig wurde das Dach etwas angehoben, damit wir die Steine der Außenschale vom großen Gerüst aus sichern konnten.

 

Nach der Außensanierung im Jahr 2014 begannen wir, den völlig desolaten Mauerkern auszuräumen. Viele Eimer voll Bauschutt brachten wir vom Turm herab.

 

 

 

 

 

Die Wurzel der Gehölze hatten dem Mauerwerk tüchtig zugesetzt. So mussten wir den Mauerkern bis zu 50 cm tief ausräumen. Die Arbeiten waren sehr anstrengend, da man unter dem Dach nur gebückt arbeiten kann und zwischen Mauerkrone und Dach nur wenig Platz ist.

 

 

 

 

Dann begann der Neuaufbau des Mauerkerns. Zuerst wurde eine Schicht Kalkmörtel als Lagerfuge eingebracht, dort hinein wurden die Bruchsteine möglichst dicht gepackt. Dann musste der Mörtel mindestens eine Woche aushärten. Danach erfolgte der Verguss der Fugen zwischen den Steinen, dann kam wieder die Wartezeit. Und so wären wir vielleicht nach 12 bis 15 Wochen fertig geworden, wenn es 2018 und 2019 im Sommer nicht so heiß gewesen wäre. Bei den hohen Temperaturen wäre der Mörtel zu schnell getrocknet ohne abzubinden. So konnten wir jeweils nur im Herbst etwas weiter an der Mauerkrone arbeiten.

 

 

Im Frühjahr 2020 brütete ein Falkenpärchen in einem der Turmfenster. Da wollten wir nicht stören, dann kam wieder ein heißer Sommer.

 

 

Das Gelege

 

Die Küken von einem Fachmann beringt

 

 

Nun haben wir im September die Arbeiten an der Mauerkrone endlich abschließen können. Der Mörtelschlag oben auf der Mauerkrone erhielt einen „Besenglattstrich“, ist also rauh. So kann sich bei eventuell später erforderlichen Reparaturen der neue Mörtel gut mit dem alten verbinden.

 

Die letzten Schicht

 

Mörtelschlag mit Besenglattstrich

 

 

 

Insgesamt haben wir rund 4 m³ Mauerwerk erneuert. Neben den alten Steinen aus dem Mauerkern mussten wir noch rund eine Tonne Sandsteine zusätzlich auf den Turm bringen und einbauen. Für den Mörtel haben wir über zwei Tonnen Sand verbraucht.

 

Demnächst kommt noch die Deckverfugung der oberen vier Mauerschichten dran, dann geht es eine Etage tiefer mit den Reparaturen weiter. Die Sohlbänke der Fenster müssen völlig neu aufgebaut werden, damit Niederschlagswasser ablaufen kann und nicht in die Mauer eindringt.

 

 

 

 

 

April 2020

 

Alle Warten „beschildert“

 

 

 

An allen noch stehenden Warten haben wir im Frühjahr Schilder mit dem jeweiligen Namen der Warte, einem Kurztext, dem Denkmal-Logo und einem QR-Code angebracht. Dieser QR-Code führt direkt zur Beschreibung der jeweiligen Warte auf unserer Homepage.

 

 

 

 

Januar 2020

 

Es wurden die Beschreibungen der einzelnen Feldwarten veröffentlicht.

Die Bildergalerie wurde um Fotos von den Sanierungsarbeiten des letzten Jahres ergänzt.

 

 

Herbst 2019

 

Reparaturarbeiten an der Bicklingswarte

 

 

 

Als die Bicklingswarte vor rund 25 Jahren grundlegend saniert und zu einem Aussichtsturm ausgebaut worden ist, gab es leider auch einige aus heutiger Sicht nicht ganz gelungene Arbeiten. Es wurden Mauerwerksfugen mit Silikon abgedichtet, was nicht von langer Dauer war, da Silikon auf Putz und Beton nicht hält. So konnte sehr leicht Niederschlagswasser in das Mauerwerk eindringen. Die damals auf die Putzschicht aufgebrachte Zementschlämme verhinderte das schnelle Trocknen des Mauerwerks. Da war es nicht verwunderlich, dass der Putz besonders im unteren Bereich des Turmes abzubröckeln begann. Der lose Putz wurde entfernt, der Turmfuß wurde rundherum etwa einen halben Meter tief freigelegt, das Mauerwerk repariert und alles neu verputzt. Dabei wurde auch die Sockelverbreiterung, die sich üblicherweise etwas über den Geländeniveau befindet, in dieser Tiefe aufgefunden. Das ursprüngliche Geländeniveau lag also zur Bauzeit fast einen Meter tiefer. Bei den Arbeiten fanden wir unter dem Putz auch ein Kalkstein mit sehr schönen Muschelfossilien, der vermutlich von den Seweckenbergen stammt. Dort gibt es sehr viele davon.

 

 

 

 

 

Außerdem wurde die Aussichtsplattform, deren Betonestrich einige Risse bekommen hatte, mit einem speziellen Bitumenanstrich abgedichtet und mit feinem Sand abgestreut.

 

Weiter Bilder zu den Arbeiten gibt es in der Bildergalerie.

 

 

 

 Mai 2019

Fundamente der Aholzwarte frei gelegt

 

Die Aholzwarte lag ca. 3 km südwestlich von Quedlinburg auf dem nach Westen und Süden steil abfallenden Aholzberg.

Von dieser Warte aus konnte besonders das Gebiet der Grafschaft Regenstein, zu der auch die Lauenburg bei Stecklenberg und der Rambergsforst bei Friedrichsbrunn gehörten, beobachtet werden. Zwischen der Stadt Quedlinburg und den Regensteiner Grafen gab es im 13 und 14. Jahrhundert viele Fehden und Auseinandersetzungen.

Im Krieg von 1336 mit den Regensteiner Grafen waren es vermutlich die Wächter auf der Aholzwarte und auf dem Lethturm, die sich von Regensteiner Boten täuschen ließen und die Stadtwache nicht alarmierten, als Regensteiner Truppen in die Feldflur von Quedlinburg einfielen.

Der aus Sandsteinquadern gemauerte Wartturm war rund, hatte einen Durchmesser von etwas über 5 Metern und vermutlich eine Höhe von 18 bis 20 Metern. Der Lethturm, die Bicklingswarte und die Ilenstedter Warten waren ähnlich gebaut. Bereits im 19. Jahrhundert war von der Aholzwarte nur noch ein geringer Rest vorhanden. Die behauenen Steine der Außenschale wurden nach der Separation vollständig abgetragen und zum Bau einer Brücke über den in der Nähe fließenden Sixtergraben verwendet. Bis in die 1980er Jahre stand noch der aus dem Bruchsteinmauerwerk des Kerns bestehende Stumpf des Turms. Seine Höhe betrug zu dieser Zeit noch rund 2 Meter und hob sich deutlich von der Umgebung ab. Durch fortschreitende Verwitterung löste sich der Mauerverband seitdem größtenteils auf, der Mörtel rieselte aus den Fugen und die Steine rutschten den entstandenen Schuttkegel herab. Aktuell hat der Ruinenhügel nur noch eine Höhe von knapp einem Meter über dem östlichen Geländeniveau und wird in der Landschaft kaum noch bemerkt.

Deshalb wurde im Auftrag des Wartenvereins und unter unserer Anleitung von Arbeitskräften mit Mehraufwandsentschädigung (1€-Jobs) nach den Fundamentresten gesucht. Die frei gelegten Schichten aus grob behauenen sehr großen Sandsteinquadern in ca. 75 cm Tiefe sind noch gut erhalten, eine Sicherung und Sanierung lohnt auf jeden Fall.

 

 

 

Nun wird ein Sanierungskonzept erarbeitet.

 

 

 November 2018

Sanierung der Ruine der Ilensteder Warte

Abschlussbericht

 

 

 

Nach dem durch Steindiebstahl um 1820 verursachten Einsturz der Westseite des Turmes wurde um 1828 zur Sicherung der Ruine an der entstandenen Nordost-Ecke die Außenschale der Mauer durch einen Mauerwerkskeil von ca. 1,5 m Breite und rund 5 m Höhe unterfüttert. Die entstandenen Stirnseiten der Mauer wurde seinerzeit zum Schutz des Bruchsteinkerns mit einer dünnen Vorwand aus kleinformatigen Sand- und Kalksteinen verkleidet.

 

Die ergänzten Bauteile besaßen keinen statisch sicheren Verbund zum historischen Mauerwerk mehr und sind deshalb abgerissen. Ebenso lösten sich auch im Bereich der Mauerkrone großflächig die Innenschale und die vorgesetzte Stirnseitenverblendung auf beiden Seiten der Ruine.

 

Das tatsächliche Ausmaß dieser Schäden war erst vom Gerüst aus erkennbar.

 

 

NW-Ecke

 

 

SW-Ecke

 

 

Mauerkrone

 

 

 

Sanierungsmaßnahmen:

 

  • Das gesamte lose Mauerwerk im oberen Bereich des Turmes ( ca. 5 m²) und an den Stirnseiten (ca. 7,4 m³) wurde abgenommen, noch brauchbare Steine wurden aufgearbeitet und möglichst an ihrem ursprünglichen Platz im Mauerwerk wieder eingebaut.

  • Verwitterte Teile des Mauerkerns wurde ebenfalls abgetragen. Der Mauerkern wurde aus statischen Gründen in Klinkermauerwerk (ca. 1000 Steine) ausgeführt, nicht wieder aus Bruchsteinen errichtet.

  • Teile der Innenschale, der Stirnseiten und der Mauerkrone wurden entsprechend des historischen Verlaufs der Lagerfugen wieder hergestellt und so ergänzt, dass der anzunehmende Zustand nach der Sanierung von 1828 wieder erreicht wurde. An den Stirnseiten wurden aber großformatige Steine zur Herstellung eines sicheren Verbandes der Mauerwerksschalen verwendet.

  • Außerdem erfolgte eine unsichtbare Verklammerung der Ecksteine in den Lagerfugen mit dünnen, auf der Baustelle zu biegenden Edelstahlklammern sowohl untereinander als auch mit dem Klinkerkern. Die erforderlichen Bohrungen auf der jeweiligen Steinoberseite sind mindestens 5 cm tief.

  • Die durch Verwitterung entstandene große Abtreppung auf der Südwest-Seite wurde bis zu eine Höhe von 6,20 über Gelände voll aufgemauert. Es wurde ein einzige Absatz im Mauerwerk ausgebildet, der einen Witterungsschutz aus Titanzinkblech erhalten hat.

  • Von den Stirnseiten her wurden pro Quadratmeter 4 Stück 1 Meter lange Spiralanker eingebohrt.

  • Der große Riss zwischen dem historischen Turmmauerwerk und dem um 1828 untergemauerten Stützmauerwerk auf der Nordostseite wurde mit 2 Meter langen Spiralankern, die in jede zweite Fuge eingelegt worden sind, überbrückt. Bei Fugenversatz wurden die Anker dem Fugenverlauf angepasst.

  • Die senkrechten Risse in den mittelalterlichen Teilen der Außenschale auf der Südseite, die sich vom Boden aus bis in eine Höhe von 6 - 8 Metern zeigten, wurden in jeder zweiten Lagerfuge mittels Spiralankern von einem Meter Länge überbrückt. Die Anker wurden so eingebaut, dass beidseits der Risse je zwei Steine über dem Anker liegen.

  • Insgesamt wurden 43 Meter Risse mit 2 Meter langen Ankern und 56 Meter Risse mit 1 Meter langen Ankern in den Fugen saniert. In den Stirnseiten wurden 96 Anker eingebohrt.

  • Die Risse in den Steinen wurden mit 2-Komponenten-Epoxidharz dicht verschlossen, um Frostsprengung zu verhindern. Diese Risssanierug erfolgte auf ca. 6 m² Mauerfläche.

  • Außerdem wurden 54 Sandsteine durch Vierungen repariert.

  • Die Mauerkrone wurde mit einer Ortbetonplatte vom 7 - 12 cm Dicke und einem Gefälle zur Turminnenseite hin abgedeckt. Darauf wurden 2,5 cm dicke Sperrholztafeln als Basis für die Stehfalzbleche mittels langer Rahmendübel montiert. Die verdeckt aufgeschraubten Stehfalzbleche aus Titanzink sind matt grau beschichtet und glänzen damit nicht.

 

Witterungsschutz

 

  • Die Blitzschutzanlage besteht aus der Fangleitung mit drei Spitzen mittig auf der Stehfalzabdeckung, der Ableitung aus Flachband und der Erdungsanlage. Für die Ableitung wurde Flachband gewählt, weil das direkt auf die Mauer aufgeschlagen wird und man somit nicht hinter das Band fassen kann. Damit werden Möglichkeiten für Vandalismus eingeschränkt.

  • Für alle Maurerarbeiten wurde als Mörtel eine Baustellenmischung aus Badeborner Sand, einem geringen Anteil gewaschenem Brechsand aus dem Kieswerk Wedderstedt und Otterbeiner Kalk NHL5 verwendet.

  • Die Spiralanker wurden in einen vom Hersteller empfohlenen Gips verträglichen Spezialzementmörtel gelegt.

  • Mittels einer kleinen Suchschachtung wurde die Gründungssituation im Bereich der Schäden an der Nordost-Ecke untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass der um 5 cm verbreiterte Sockel in knapp einem Meter Tiefe liegt, das Gelände also mehr als einen Meter angefüllt worden ist. Grundlegende Probleme mit der Gründung gibt es nicht. Die Fugen des im Erdreich befindlichen Mauerwerks sind aber großflächig stark verwittert, nur noch mit Erde gefüllt und durchwurzelt. Außerdem gibt es einige stark gerissene Steine. In naher Zukunft sollte deshalb auch der in der Erde liegende Teil des Mauerwerks saniert werden, um Setzungen und damit Mauerwerksrisse zu vermeiden.

 

 

 

Die Arbeiten wurden im Zeitraum von August bis Anfang November 2018 ausgeführt.

 

 

 

Ausführende Firmen:

 

 

 

Büchner Naturstein GmbH, Quedlinburg als Generalauftragnehmer,

 

Gerüstbau & Vermietung Reiner Hippe, Harzgerode als Subunternehmen,

 

Hubert Dacheindeckungen, Quedlinburg als Subunternehmen,

 

Blitzschutz- und Erdungsanlagen Horst Trepczyk, Quedlinburg OT Gernrode als Subunternehmen

 

 

 

 

 

 

 

Bei der genaueren Untersuchung des Mauerwerks haben wir den Gewölbeansatz der ehemaligen Türöffnung gefunden. Auch diese Türöffnung befand sich, wie bei allen anderen Quedlinburger Warten, in rund 7 m Höhe auf der der Stadt Quedlinburg zugewandten Seite.

 

Türbogenansatz (rot)

 

 

Ebenso fanden wir den Ansatz des Kuppelgewölbes und die seitliche Begrenzung der Durchstiegöffnung in rund 10 m Höhe. Damit können wir davon ausgehen, dass auch die Ilenstedter Warte ein Turm vom Typ des Lethturmes war.

 

 

 

Die Sanierung wäre nicht möglich gewesen, wenn die erforderlichen Gelder nicht zur Verfügung gestanden hätten.

 

Wir erhielten für die Sanierung folgende Zuwendungen:

 

 

 

Land Sachsen-Anhalt aus Mitteln der Denkmalpflege rund 80 %

 

Stiftung der Kreissparkasse Quedlinburg rund 5,5 %

 

Landkreis Harz aus Mitteln der Denkmalpflege rund 4,5 %

 

Eigenanteil rund 10 %

 

 

 

Den größten Teil des Eigenanteils stellte die „Vereinigte Evangelische Heilige Geist- und Johannis-Hospitalgemeinde zu Quedlinburg“ als Eigentümerin der Ackerfläche, auf der der Turm steht, und damit als Eigentümerin des Wartturmes zur Verfügung. Rund 1,5 % der Kosten trug der Wartenverein, der außerdem auch die örtliche Bauüberwachung übernommen hatte.

 

 

 

 

 

Wir danken allen, die zum Gelingen dieser bisher umfangreichsten Baumaßnahme unseres Vereins beigetragen haben.

 

 

 

 

 Juni 2017

Unser nächstes Großprojekt:

 

 

 

Sanierung der Ruine der Ilenstedter Warte

 

 

 

Für das Jahr 2018 planen wir die Sicherung der Ruine der Ilenstedter (Gaterslebener) Warte.

 

Dieser Wartturm war im Mittelalter besonders wichtig, da von ihm aus der Verkehr an der Kreuzung zweier wichtiger Straßen überwacht werden konnte:

 

Aus Nordwest verlief der alte Heerweg nach Südost. Er verband den Raum Braunschweig-Wolfenbüttel mit der östlichen Reichsgrenze an der Saale und wurde vermutlich schon in der Zeit Karls des Großen angelegt. Er verlief in unserer Gegend von Halberstadt über Harsleben und Ditfurt (Bodequerung) nach Hoym und weiter nach Aschersleben.

 

Von Südwesten führte die alte Handelsstraße von Goslar über Quedlinburg und Gatersleben an den östlichen Ausläufern des Hakels entlang nach Magdeburg.

 

Der Turm war etwa 18 – 20 m hoch. Sein Durchmesser betrug 5,50 m. Heute ist nur noch der östliche Teil des Turmes mit einer Höhe von rund 14 m erhalten. In etwa 10 m Höhe kann man auf der Innenseite noch den früheren Kuppelansatz erkennen.

 

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden durch einen Bauern aus Badeborn auf der Westseite des Turmes Steine für den Bau einer neuen Scheune herausgebrochen. Dabei stürzte dieser Teil des Bauwerkes ein.

 

 

 

Auf Forderung der „Königlichen Regierung“ in Magdeburg veranlasste der damalige Landrat Weyhe die Sicherung der entstandenen Ruine. Der Bauer hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die meisten Steine abgeholt und verbaut. Damit fehlte das Material für den Wiederaufbau. Deshalb wurde der verbleibende Teil des Bauwerks nur gesichert. Da der Verursacher des Schadens die Kosten für diese Sicherung nicht begleichen konnte, wurden die damals noch vorhandenen Fundamentsteine der schon früher abgebrochen Ringmauer des befestigten Hofes der Warte versteigert. Auch damit konnten die Kosten nicht vollständig gedeckt werden, so dass schließlich die Stadt Quedlinburg eine Hälfte der restlichen Kosten und die Gemeinden Gatersleben und Wedderstedt gemeinsam die andere Hälfte der Kosten trugen.

 

190 Jahre nach der ersten Sicherung der Ruine zeigen sich seit einigen Jahren deutliche Schäden an den alten Abbruchkanten und an den oberen Steinlagen.

 

 

Um diesen fortschreitenden Verfall zu stoppen, plant der Wartenverein für 2018 eine gründliche Sanierung der Ilenstedter Warte. Ziel ist es, den Zustand des Bauwerks von 1827 wieder herzustellen. Die Kosten dafür liegen bei etwas weniger als 100.000 €. Darin enthalten sind nicht nur die reinen Baukosten, sondern auch die Kosten für das Gerüst, den Architekten und den Statiker, Kosten für eine eventuelle Zwischenfinanzierung und sonstige nicht förderfähige Kosten. Die genauen Zahlen veröffentlichen wir nicht, um die Preisangebote der Bauunternehmen nicht zu beeinflussen.

 

Das Projekt kann der Wartenverein nicht aus eigener Kraft finanzieren. Deshalb haben wir Fördermittel über das EU-Programm LEADER (Entwicklung des ländlichen Raumes) beantragt. Auch von der Stiftung der Harzsparkasse erhoffen wir uns finanzielle Unterstützung. Dennoch verbleibt auch ein finanzieller Eigenanteil, den der Wartenverein durch Spenden finanzieren muss. Wir besitzen zwar einen kleinen „Sparstrumpf“, dennoch fehlen uns rund 10.000 € zur vollstänigen Finanzierung des Vorhabens. In den nächsten Tagen werden wir deshalb auf „Betteltour“ gehen und hoffen, dass wir genügend großzügige Gönner finden werden.

 

Unsere Spendenkonten:

 

Aus Sicherheitsgründen sind unsere Kontendaten als JPG eingefügt und können damit nicht kopiert werden.

 

 

 

Oktober 2016

Lethturm, Umfeldgestaltung

 

Auf Bildern aus den 1970er Jahren sieht man, dass die Fläche rund um den Lethturm kaum mit Büschen und Bäumen bewachsen ist. Vermutlich wurde die Fläche damals noch beweidet.

 

Später zeigte sich dort ein dichter Bewuchs mit Ulmen und Eschen.

 

 

 

In den 1990er Jahren setzte das Ulmensterben rund um den Lethturm ein und der „Wald“ auf der Nord- und Ostseite des Turmes brach zusammen. Darauf hin konnten sich die dort stehenden Eschen gut entwickeln. Doch leider hat seit einigen Jahren das aus Osteuropa bekannte Eschensterben auch den Bestand am Lethturm erreicht.

 

 

Verursacht wird das Eschensterben durch einen ursprünglich aus Japan stammenden Pilz. Im Herbst 2015 mussten rund 10 mittlere und große Eschen gefällt werden. Das THW Quedlinburg unterstütze uns dabei im Rahmen einer Ausbildung für die Kettensägenführer. Dafür waren wir sehr dankbar. Das bei der Aktion anfallende Brennholz wurde von der Stadt Quedlinburg als Eigentümerin des Grundstücks verkauft.

 

Auf der frei gewordenen Fläche wurden von uns Haselbüsche gepflanzt. Holzapfelheister und Salweiden sollen im kommenden Herbst noch hinzu kommen.

 

Im Jahr 2016 haben wir die kleine, nördlich vom Lethturm gelegene alt Aschenkuhle einebnen und mit bindigem Boden abdecken lassen.

 

 

Anschließend säten wir Rasen aus, um schnell zu einer Begrünung zu kommen.

 

 

Damit sich dort im Laufe der Zeit eine für diesen Standort typische Gras- und Krautvegetation einstellt, haben wir zusätzlich Samenrispen von Gräsern der Umgebung ausgestreut. Entlang der Grundstücksgrenze zur Straße hin kamen dann noch einige Haselstecklinge in den Boden. Wenn diese sich gut entwickeln, könnten wir in einigen Jahren dort ein Gebück ausbilden. Dazu müssten wir gut entwickelte lange Ruten umbiegen (bücken) und mit den Spitzen in die Erde pflanzen. Aus diesen Bogenruten würden dann neue, dicht stehende senkrechte Triebe und aus den Spitzen würden neue Büsche wachsen. So käme es mit der Zeit zu einer fast undurchdringlichen Hecke, wie sie es früher entlang des Landgrabens gab.

 

Unsere Instandsetzungsarbeiten im Jahr 2016

Nachdem im Jahr 2014 am Lethturm die Verfugung auf der Außenseite komplett erneuert wurde, musste als nächster Schritt die Mauerkrone repariert werden. So sah die Mauerkrone 2011 aus:

 

 

Wir haben dazu die Steine aus der verwitterten Kernschicht heraus genommen und - soweit noch vorhanden - den losen Mörtel entfernt. Auch eine alte Weißdornwurzel mussten wir heraus hacken.

 

 

Das war etwas anstengend, denn zwischen Maueroberkante und Dach sind kaum 40 cm Platz und man kommt nur schwer mit beiden Armen zum Mauerkern.

 

 

 

Nach mehreren Arbeitseinsätzen hatten wir große Teile des Mauerkernes ausgeräumt, etwa 20 Eimer voll Bauschutt vom Turm geschafft und konnten mit dem Wiedereinbau der Steine beginnen. Im Oktober haben wir die Arbeiten dann unterbrochen, da der Kalkmörtel vor dem ersten Frost noch aushärten sollte.

 

In diesem Jahr werden wir die Mauerkrone weiter reparieren.

 

 

 

Unsere Instandsetzungsarbeiten im Jahr 2015

Im Jahr 2015 musste als wichtigste Maßnahme das Dach des Lethturmes repariert werden. Im Januar hatte ein Sturm die Dachpappe mit samt Blitzschutz hochgerissen. Nur mit Hilfe der Feuerwehr aus Gernrode, die mit ihrer Drehleiter anrückte, konnte der Schaden damals notdürftig geflickt werden.

 

 

Im Frühjahr kam dann ein neuer Dachbelag auf das Dach. Auch der Blitzschutz wurde wieder instand gesetzt.

 

Im Sommer liefen dann die Arbeiten zur Abdichtung der Aussichtsplattformen der Altenburg- und der Steinholzwarte. Dort drang durch offene Fugen und Risse in den Betonplattformen Niederschlagswasser in das historische Mauerwerk ein. Dazu mussten alte Silikonreste mühsam aus den Wandanschlussfugen gekratzt und restlos ausgebrannt werden. Das ist nötig, da Silikon als Trennmittel wirkt und die Bitumendichtung sonst nicht halten würde.

 

 

Dann wurden die Fugen vorgestrichen und mit Bitumendichtmasse in mehreren Schichten aufgefüllt. Anschließenden erhielten die Betonflächen eine Bitumengrundierung. Die endgültige Abdichtung erfolgte mit einer speziellen Bitumendichtschlämme. Diese Dichtungsarbeiten erforderten einen Arbeitsaufwand von über 60 Stunden.

 

 

Im September konnten wir wegen des für Verputzarbeiten günstigeren kühlen und feuchten Wetters endlich daran gehen, die großen Putzschäden an der Seweckenwarte zu beseitigen. Viele Fugen waren sehr tief ausgewittert. Außerdem staute sich Nässe hinter alten Zementfugen. So mussten wir viel größere Flächen als geplant ausstemmen und neu mit Kalkmörtel ausfugen.

 

 

Zum Schluss erhielt die ganze Warte noch eine dünne Schlämme aus Kalk und ganz feinem Quarzsand, um auch kleine Risse so zu verschließen, dass in den nächsten Jahren kein Wasser in das Mauerwerk eindringen kann.

 

 

Wegen der Vielzahl der bei früheren Reparaturen verwendeten Mörtel bleibt die Seweckenwarte sicher ein "Dauerpflegefall" und unsere diesjährige Putzreparatur wird nicht die letzte an der Warte gewesen sein. Die 120 Stunden Arbeit war dennoch nicht vergebens, denn der weitere Verfall des Mauerwerks konnte auf jeden Fall gestoppt werden.